Der Einkehrbrauch des Heiligen Nikolaus
Es ist der Brauch, dass der Heilige Nikolaus in einigen Nächten des Advents von Haus zu Haus zieht. Er hört sich Gebete und Lieder der Kinder an, liest aus seinem goldenen Buch ihr guten und schlechten Taten vor und beschenkt sie mit Kleinigkeiten.
Der Einkehrbrauch des Heiligen Nikolaus wird durch schriftliche
Zeugnisse bereits im 15. Jahrhundert erwähnt und ist bis heute feste Tradition in den alpenländischen Gebieten. Gekleidet ist der Nikolaus im festlichen Ornat. Dieser besteht aus dem roten
Rauchmantel, welcher golden bestickt ist, und einer bis zu den Schuhen reichenden Albe. Diese ist meist am Saum der Ärmel und am Fußende mit Stickereien, Borten und Spitzen verziert. Mitra und Krummstab kennzeichnen ihn als Bischof, wogegen sein weißer, langer Bart und das goldene Buch ihn als allwissenden Weisen hervorhebt.
Begleitet wird der Heilige von Schreckensgestalten, wie Gangerl, Krampussen, Krampein. So erscheint er in vielen alpenländischen Regionen mit großem Gefolge. Der Nikolaus ist die Hauptperson der „Pass“ (Gruppe), und seine Furcht erregenden Begleiter gehorchen ihm aufs Wort.
Der Krampus- Finsterer Begleiter des Heiligen Nikolaus
Nach altem Brauch kommt St. Nikolaus, wenn er die Kinder besucht nicht alleine. Diese Begleiter scheinen aber ganz und gar nicht zu der Heiligkeit des Mannes der Kirche zu passen. Bei diesen recht unheimlichen Begleitern handelt es sich um Schreckensgestalten, die an heidnische Zeiten erinnern, als sich die Menschen noch vor bösen Mächten fürchteten. Um ihre Schrecklichkeit zu unterstreichen, schwingen sie eine Rute oder einen Pferdeschweif, womit sie sich bei den Kindern zusätzlich Respekt verschaffen.
Sie verkörpern im Gegensatz zu St. Nikolaus, das Böse und Finstere, was an den teuflischen Masken, auch „Larven“ besonders zum Ausdruck gebracht wird. Die Masken sind je nach Gegend aus Fell oder Holz. Charakteristisch für eine Krampusmaske sind die Hörner (meistens zwei an der Zahl) der Rinder, Widder, Ziegen und Steinböcken. Gehüllt sind die Burschen in Ziegen-, Reh-, Hirsch- oder Schaffelle. Um die Hüften werden große, lärmende Glocken getragen, die die bösen Mächte der geheimnisvollen Adventszeit vertreiben sollen.
Die Gruppe aus Nikolaus, Krampussen, Korbträgern und Engeln wird als „Pass“ oder „Bass“ bezeichnet.
Der Name „Krampus“ leitet sich von altdeutsch Krampen = „Kralle“ oder aus Krampn, Krempn = etwas Lebloses, Vertrocknetes oder Verdorrtes ab.
Üblicherweise erscheinen die „Passen“ am 5. und 6. Dezember.
Heutzutage treten sie jedoch in der gesamten Vorweihnachtszeit in Erscheinung.